Alentejo entdecken – Portugals wilder Süden zwischen Lissabon und der Algarve
Wenn man an Portugal denkt, kommen einem oft zuerst Lissabon, Porto oder die Algarve in den Sinn. Doch wer sich zwischen diesen bekannten Regionen ein Stück ins Landesinnere wagt, entdeckt einen ganz besonderen Schatz: den Alentejo – eine Region voller Kontraste, Ruhe, Weite und natürlicher Schönheit.
Zwischen rotem Sand und wilden Küsten
Der Alentejo erstreckt sich südlich von Lissabon bis zur Algarve und ist flächenmäßig die größte Region Portugals – zugleich aber eine der am wenigsten besiedelten. Gerade das macht sie so einzigartig: weite Felder, endlose Korkeichenwälder, Olivenhaine und goldene Hügel soweit das Auge reicht. Im Sommer steigen die Temperaturen hier nicht selten über 35 Grad, was der Landschaft ein fast wüstenähnliches Aussehen verleiht – mit rötlich schimmerndem Sand und flirrendem Licht am Horizont.
Doch die Überraschung wartet an der Küste: Der Alentejo-Atlantik zeigt sich wild, rau und wunderschön. Unberührte Strände, dramatische Steilküsten und türkisblaues Wasser – und das oft fast menschenleer. Kein Vergleich zu den überfüllten Hotspots im Süden.
Unterwegs in Sines – auf den Spuren von Vasco da Gama
Unsere Reise führte uns unter anderem in die kleine Stadt Sines, die sich direkt an der Küste erhebt. Hier wurde der berühmte Entdecker Vasco da Gama geboren, und seine Spuren sind überall in der Stadt sichtbar. Vom Kastell aus blickt man weit über den Atlantik – und kann sich gut vorstellen, wie es sich angefühlt haben muss, von hier aus in See zu stechen.
Sines selbst ist charmant und entspannt. Kleine Cafés, eine ruhige Promenade und ein feiner Sandstrand machen den Ort zu einem wunderbaren Zwischenstopp.
Melides – ein Geheimtipp am Meer
Nicht weit entfernt liegt Melides, ein ruhiges Dorf mit einem beeindruckenden Strand. Der Praia de Melides ist lang, breit und von weichem, rotem Sand durchzogen – perfekt für ausgedehnte Spaziergänge oder ein entspanntes Picknick mit Meeresrauschen. Hier begegnet man kaum Touristen – stattdessen Natur pur und eine friedliche Stimmung, wie man sie nur noch selten findet.
Natur pur im Lagoas de Santo André e da Sancha Nature Reserve
Ein weiteres Highlight war der Besuch im Lagoas de Santo André e da Sancha Nature Reserve. Dieses geschützte Gebiet bei Santo André ist ein Paradies für Vogelbeobachter, Naturliebhaber und alle, die sich nach Ruhe sehnen. Die Lagunenlandschaft ist einzigartig – ein sensibles Ökosystem, in dem sich Süß- und Salzwasser begegnen. Hier spaziert man durch Dünen, beobachtet Reiher, Flamingos und andere Zugvögel, und genießt das Gefühl, ganz bei sich zu sein.
Warum der Alentejo?
Weil er echt ist. Unaufgeregt. Authentisch. Der Alentejo lädt dazu ein, sich treiben zu lassen. In kleinen Dörfern köstliches Essen zu genießen – wie frisch gebackenes Brot, kräftigen Rotwein oder das berühmte „Porco Preto“ (Schwarzschwein). In den Weiten des Landes den Blick schweifen zu lassen. Oder einfach dem Sonnenuntergang über den Hügeln zuzuschauen und tief durchzuatmen.
Noch ist der Alentejo ein Geheimtipp – und genau das macht ihn so besonders. Wer Portugal von einer anderen, ruhigeren Seite erleben möchte, sollte diese Region unbedingt auf seine Reiseliste setzen.
Bald folgen auch ein paar Fotos unserer Reise – und vielleicht spürt ihr dann auch diesen Zauber, der uns dort sofort eingefangen hat.